01. Juli 2025
Mit der Einführung von MADDOX hat sich der Umgang mit Störungen in der Endverpackung bei Rotkäppchen-Mumm grundlegend verändert – und das ganz im Sinne einer nachhaltigen Effizienzsteigerung. Sobald eine Störung auftritt, wird sie nicht nur über eine Signalleuchte angezeigt, sondern zusätzlich visuell auf einem großen Touch-Panel dargestellt. Mitarbeitende klicken die Störung direkt an und erhalten sofort Vorschläge zu möglichen Ursachen sowie dem betroffenen Anlagenteil.
Das Besondere: Sollte die Ursache der Person vor Ort noch unbekannt sein, greift die auf das nebenstehende Tablet zurück. Dort findet sie eine strukturierte Wissensbasis – inklusive Bildern, Videos und konkreten Lösungsvorschlägen, die überwiegend von Technik-Kolleg:innen selbst eingetragen wurden. So kann Erfahrungswissen direkt am Ort des Geschehens abgerufen, ergänzt und genutzt werden.
Bestätigt die Person die Lösung, wird diese Information zur weiteren Verbesserung des Systems genutzt: Der KI-gestützte Suchalgorithmus in MADDOX lernt mit und verknüpft Ursachen mit Lösungen. Gleichzeitig wird die Störung dokumentiert – inklusive menschlicher Ursachenzuordnung.
Das Ergebnis: weniger unnötige Wege, kürzere Reaktionszeiten und messbare Effizienzsteigerung in der Linie.
Logistikmitarbeiter Dieter freut sich, da er seltener Probleme beheben muss und sich unnötige Wege spart. Seine Kardio-Punkte auf dem Fitness-Tracker holt er sich lieber beim Radfahren in der Natur als beim Treppensteigen am lauten Palettierer.
Im Pilotprojekt mit Rotkäppchen-Mumm zeigt sich klar: Effizienzsteigerung ist nicht nur ein Ziel, sondern ein messbares Ergebnis. Der Anteil an „Zeit ohne Störung“ konnte in den beobachteten Linien nach der Inbetriebnahme von MADDOX Monat für Monat gesteigert werden – besonders sichtbar in der Kleinfüllung (Abfülllinie für Piccolo-Flaschen) im November, wo störungsfreie Produktionszeit den höchsten Anteil der Maschinenlaufzeit erreichte.
Ein weiterer Beleg dafür ist die Entwicklung der durchschnittlichen Störungsdauer bei häufig auftretenden Fehlercodes. Die folgende Grafik zeigt exemplarisch, wie sich die Dauer bei Fehler 2202 und 2145 über drei Monate hinweg deutlich reduziert hat. Gerade bei diesen häufigen Störungen führte der Einsatz von MADDOX zu schnelleren Reaktionen, gezielteren Maßnahmen und einer spürbaren Entlastung der Mitarbeitenden.
Diese Fortschritte wurden nicht nur sichtbar, sondern auch aktiv genutzt: Die durchgängig hohe Systemnutzung sowie positives Feedback belegen die Alltagstauglichkeit der Lösung – von der Werker:in bis zur Technik.1
1) Die dargestellten Auswertungen nutzt Peerox zusammen mit seinen Kunden auch während des Pilotierungs- und Einführungsprozesses von MADDOX. Dadurch erfolgt der Rollout des Systems nicht nach dem Prinzip „schulen und hoffen“, sondern datengetrieben, kontrolliert und planbar. Akzeptanzprobleme, Nachschulungsbedarfe und weitere Hemmnisse im mit der Einführung einhergehenden Change-Prozess lassen sich sofort erkennen und gezielt angehen. Dabei erfolgt die Datenauswertung und -nutzung nach einem zusammen mit Betriebsräten entwickelten Anonymisierungsverfahren.
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