Peerox bringt’s ins Glas: Effizienzsteigerung bei Rotkäppchen-Mumm durch KI-gestütztes Wissensmanagement

01. Juli 2025

Eine Fallstudie über reduzierte Stillstände und smartere Prozesse in der Endverpackung.
In diesem Beitrag

Wenn die Palettierung stockt: Vertraute Herausforderungen in der Endverpackung

Effizienzsteigerung ist ein zentrales Ziel moderner Produktionsbetriebe – doch gerade bei großvolumigen Produkten mit hoher Ausbringung, wie beispielsweise Flaschen, sind Pufferspeicher nicht praktikabel, sodass Störungen in der Endverpackung häufig komplette Linienstillstände verursachen. Komplexe Abläufe, unklare Störmeldungen und fehlendes technisches Know-how führen dazu, dass wertvolle Produktionszeit verloren geht. Mitarbeitende laufen zwischen Ebenen und Anlagenteilen umher, weil Signalleuchten nicht eindeutig anzeigen, wo die Störung liegt. Gleichzeitig fehlt vielen Logistikmitarbeitenden die Ausbildung, um Ursachen schnell zu erkennen und selbstständig zu beheben. Solche Herausforderungen sind in der Praxis weit verbreitet: In zahlreichen Produktionslinien – besonders in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie – treten sie täglich auf. Auch im Projekt mit Rotkäppchen-Mumm waren genau diese Probleme zentrale Hemmnisse auf dem Weg zu mehr Effizienz. Wie lassen sich typische Störungen in der Endverpackung schneller beheben – und damit echte Effizienzsteigerung erzielen? Die Antwort liegt in einem digitalen Ansatz, der Erfahrungswissen systematisch nutzbar macht. Gemeinsam mit Peerox wurde ein Lösungsansatz umgesetzt, der zeigt: Effizienzsteigerung ist möglich – durch intelligentes Wissensmanagement, gezielte Ursachenanalyse und eine softwaregestützte Unterstützung der Mitarbeitenden

Wissen, das wirkt: Wie Peerox mit MADDOX Störungsursachen transparent macht und Prozesse smarter gestaltet

Mit der Einführung von MADDOX hat sich der Umgang mit Störungen in der Endverpackung bei Rotkäppchen-Mumm grundlegend verändert – und das ganz im Sinne einer nachhaltigen Effizienzsteigerung. Sobald eine Störung auftritt, wird sie nicht nur über eine Signalleuchte angezeigt, sondern zusätzlich visuell auf einem großen Touch-Panel dargestellt. Mitarbeitende klicken die Störung direkt an und erhalten sofort Vorschläge zu möglichen Ursachen sowie dem betroffenen Anlagenteil.

Das Besondere: Sollte die Ursache der Person vor Ort noch unbekannt sein, greift die auf das nebenstehende Tablet zurück. Dort findet sie eine strukturierte Wissensbasis – inklusive Bildern, Videos und konkreten Lösungsvorschlägen, die überwiegend von Technik-Kolleg:innen selbst eingetragen wurden. So kann Erfahrungswissen direkt am Ort des Geschehens abgerufen, ergänzt und genutzt werden.

Bestätigt die Person die Lösung, wird diese Information zur weiteren Verbesserung des Systems genutzt: Der KI-gestützte Suchalgorithmus in MADDOX lernt mit und verknüpft Ursachen mit Lösungen. Gleichzeitig wird die Störung dokumentiert – inklusive menschlicher Ursachenzuordnung.

Das Ergebnis: weniger unnötige Wege, kürzere Reaktionszeiten und messbare Effizienzsteigerung in der Linie.

Logistikmitarbeiter Dieter freut sich, da er seltener Probleme beheben muss und sich unnötige Wege spart. Seine Kardio-Punkte auf dem Fitness-Tracker holt er sich lieber beim Radfahren in der Natur als beim Treppensteigen am lauten Palettierer.

Effizienzsteigerung messbar gemacht: Praxisbeispiel aus der Lebensmittelindustrie mit Rotkäppchen-Mumm

Im Pilotprojekt mit Rotkäppchen-Mumm zeigt sich klar: Effizienzsteigerung ist nicht nur ein Ziel, sondern ein messbares Ergebnis. Der Anteil an „Zeit ohne Störung“ konnte in den beobachteten Linien nach der Inbetriebnahme von MADDOX Monat für Monat gesteigert werden – besonders sichtbar in der Kleinfüllung (Abfülllinie für Piccolo-Flaschen) im November, wo störungsfreie Produktionszeit den höchsten Anteil der Maschinenlaufzeit erreichte.

Tortendiagramm der Produktionszeit-Anteile in der Kleinfüllung im November bei Rotkäppchen-Mumm. Hoher Anteil an störungsfreier Maschinenlaufzeit, deutlich weniger Störungen und manuelle Stopps im Vergleich zu den Vormonaten.

Ein weiterer Beleg dafür ist die Entwicklung der durchschnittlichen Störungsdauer bei häufig auftretenden Fehlercodes. Die folgende Grafik zeigt exemplarisch, wie sich die Dauer bei Fehler 2202 und 2145 über drei Monate hinweg deutlich reduziert hat. Gerade bei diesen häufigen Störungen führte der Einsatz von MADDOX zu schnelleren Reaktionen, gezielteren Maßnahmen und einer spürbaren Entlastung der Mitarbeitenden.

Entwicklung der durchschnittlichen Störungsdauer über Monate für verschiedene Fehlercodes zur Identifikation von Verbesserungsmöglichkeiten

Diese Fortschritte wurden nicht nur sichtbar, sondern auch aktiv genutzt: Die durchgängig hohe Systemnutzung sowie positives Feedback belegen die Alltagstauglichkeit der Lösung – von der Werker:in bis zur Technik.1

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1) Die dargestellten Auswertungen nutzt Peerox zusammen mit seinen Kunden auch während des Pilotierungs- und Einführungsprozesses von MADDOX. Dadurch erfolgt der Rollout des Systems nicht nach dem Prinzip „schulen und hoffen“, sondern datengetrieben, kontrolliert und planbar. Akzeptanzprobleme, Nachschulungsbedarfe und weitere Hemmnisse im mit der Einführung einhergehenden Change-Prozess lassen sich sofort erkennen und gezielt angehen. Dabei erfolgt die Datenauswertung und -nutzung nach einem zusammen mit Betriebsräten entwickelten Anonymisierungsverfahren.

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